Trotz all der Meilensteine, trotz aller Ereignisse, die sich in den letzten Tagen und Wochen überschlagen haben – vom Dach über die Dämmung bis hin zu den Fenstern – dürfen auch andere Prohekte nicht aus den Augen verloren werden. Dazu gehört auch die Elektrik, die wir fast vollständig selbst in die Hand genommen haben. Jetzt sind die Leitungen und Dosen im Studio und in der Waschküche fast fertig.

Schon vor Monaten haben wir das Gros des notwendigen Installationsmaterials bestellt. Bei der groß angelegten Preisrecherche in QM-Manier ist uns der Versandhandel Voltking postiv aufgefallen. Außerdem kann sich das Sortiment sehen lassen. Wir hatten ja unsere ganz speziellen Vorstellungen, nicht nur beim Umfang der Ausstattung, sondern auch bei der Serie, die im Wohnzimmer, dem Salon, verbaut werden soll. Wir entschieden uns für das System Merten 1-M als Hausstandard. In der Werkstatt und im Wartungsraum der Esse werden wieder Aufputzdosen installiert, die ebenfalls die Merten-1-M-Geräte tragen werden. Dem Wohnzimmer spendieren wir die Serie Busch+Jäger dynasty. Einige Bereiche sollen gezielt mit den vorhandenen DDR-Geräten ausstaffiert werden; dazu werden die alten Steckdosen, Schalter und Abzweigdosen derzeit mühevoll aufgearbeitet.

  
      V. l. n. r.: Merten 1-M, Busch dynasty, aufgearbeitete DDR-Module (hier: Aufputzinstallation)

Von den ca. € 6.000,- veranschlagten Materialkosten wurden etwa drei Viertel bereits ausgegeben, wobei etwa anderthalb tausend Euro allein auf die Rahmen der Busch-dynasty-Serie im Wohnzimmer fallen. Ein Clou war die Anlieferung der bisher über zwanzig Postpakete an einem Tag oder die Abholung der Kabelrolle mit 1.000 Metern Cat7-Kabel bei Dachser in Thörey.

Nach dem Verputzen werden lediglich die eingelagerten Geräte eingebaut, Leuchten angeschlossen und die Räume ans Hausnetz angeklemmt – fertig ist die Elektrik!

Seit mehreren Wochen arbeiten wir immer wieder an der Elektrik, wenn wir freie Ressourcen haben und andere Projekte nicht dringlicher sind. Das Resultat kann sich sehen lassen: Im künftigen Studio und in der künftigen Waschküche sind nun alle Dosen gesetzt, alle Kabel verlegt und verklemmt. Das sind konkret drei Stromkreise pro Raum – Steckdosen, Licht und Haustechnik. Zu Letzterem zählen beispielsweise die elektrischen Rollladenantriebe, die Heizung usw., weswegen in der Regel drei Anschlussports pro Raum notwendig sind. Die Vorteile liegen auf der Hand: Ein defektes Leuchtmittel kann gewechselt werden, ohne die fragile IT vom Netz trennen zu müssen. Ein Kurzschluss an einer Steckdose lässt nicht die Heizung ausfallen. Eine korrekte Nomenklatur am Hauptverteilerfeld hilft, gefährliche Unfälle zu verhindern. Hinzu kommen zahlreiche orange Cat7-LAN-Kabel, die bei uns auch für den analogen Multimediabus, das Telefonkabel, die Relaisleitungen und andere Anwendungen eingesetzt werden. Das Studio erhält zudem eine Steuerleitung für eine „Bitte Ruhe!“-Anzeige im Flur und selbstverständlich Lautsprecherkabel – fünfadrig, weil zu jeder Satellitendose auch immer die Subwooferleitung geführt werden soll.

Der Trick ohne Knick: Leitungen, die nicht geknickt werden dürfen, wurden bei uns in den Ecken in Schlaufen gelegt, so dass sie vollständig im Putz verschwinden, ohne den minimal zulässigen Biegeradius zu unterschreiten: In Form einer Sinusperiode wird das Kabel an der einen Wand zunächst so befestigt, dass der Übergang der einen in die andere Halbwelle exakt in der Ecke anliegt. Ab der zweiten Halbwelle liegt das Kabel an der um 90 Grad versetzten Wand, wo es schließlich wieder gerade weitergeführt wird.

Neben den klassischen Elektrikergipsklecksen wurden einige Kabel auch mit Heißkleber fixiert; ein Vorgehen, von welchem der eine oder andere Elektriker nicht begeistert sein wird. Auch die vorgeschriebenen Installationszonen konnten nicht immer exakt eingehalten werden – sei es aus Gründen der Raumhöhe oder schlicht wegen der Widersinnigkeit: Lichtschalter beispielsweise sollen eigentlich in 1,05 Metern Höhe angebracht werden. Nehmt einen Zollstock und probiert es aus. Wie fühlt es sich an, zum Licht einschalten in die Hocke gehen zu müssen? Unser Vorgehen wurde schlussendlich ausgiebig geprüft und abgewägt. Wir sind schließlich nicht der VDE-Mafia verpflichtet, sondern unserem Wissen und Gewissen. ;o)

Oben: Mit Signaldeckeln versehene fertig verklemmte Unterputzdosen in der Waschküche. Über einen Serienschalter sollen zwei getrennte Lichtkreise geschaltet werden, die zahlreichen Steckdosen werden unter anderem die Waschmaschinen versorgen. Wie in fast allen Räumen sind auch hier LAN- und Multimediaanschlüsse vorgesehen, unter anderem für Smart Home. Die Heizung wird über ein Webinterface konfiguriert

Unten: Ein Blick ins Studio lässt erahnen, welcher Aufwand speziell in diesem Zimmer steckt. Zahlreiche Steckdosen sind an strategisch wichtigen Stellen plaziert, der Raum erhält eine Wechselschaltung für zwei getrennte Lichtkreise, die auch vom Mischpult aus erreichbar sein müssen. Da hier die IT-Zentrale mit Hauptrouter, NAS, USV, Switch und Serverschrank einziehen werden, laufen hier besonders viele Netzwerkkabel zusammen. Auch der Multimediabus, der alle angeschlossenen Räume audio- und videoseitig verbinden soll, hat hier sein Zentrum. Das weiße Kabel ist ein Doppel-Koaxial-Antennenkabel, alle Antennenkabel laufen unterm Dach zusammen; hinzu kommen fette Lautsprecherkabel (5x 2,5mm²)

Oben: Die drei Hauptanschlussports für
Licht, Steckdosen und Haustechnik.

Links: Einer der Ports. Mit seinen Wako-
Klemmen wartet das Zimmer auf seinen
Anschluss ans Hausnetz


Unten: Die ersten Antennenkabel sind

bereits vom Keller bis zum Obergeschoss
gezogen. An der Esse klafft noch Leere,
bevor der Kamin eingebaut wird. Im
Hintergrund ist eines der neuen Fenster
zu sehen

 

 

Es gibt also moch sehr viel zu tun. Aber wenn wir uns vor Augen halten, dass wir uns einige der bisher erbrachten Arbeiten vor wenigen Monaten noch nicht einmal zu bewältigen hätten erträumen können und dass sich schießlich doch handfeste Resultate greifen lassen, rückt der Einzug ins neue Heim immer mehr in greifbare Nähe.