Homee ist da! Zwei lange Jahre lang hat sie gedauert, unsere Recherche nach einem geeigneten Smarthomesystem. Endlich sind wir fündig geworden. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt

Ganz ehrlich, so klammheimlich war ja schon lange klar, welche Protokolle die für uns interessant sein könnten. Seit Beginn der Recherchen pflegen wir eine Tabelle, in der die benötigten Endgeräte aufgeführt werden, nebst ihrer Menge, ihrem Protokoll, der maximal möglichen Kombination in ihrem jeweiligen Protokoll und zu guter Letzt auch mit ihrer Kompatibilität zu einer recht smarten Lösung aus dem Haus CodeAtelier. Doch von Anfang an.

Eine erste Berührung gab es schon vor mehreren Jahren. Damals kauften wir zum Spaß eine handvoll RGBW-LED-Leuchten und richteten ein Smartlife-Konto ein. Funktionierte soweit ganz gut, dann lasen wir mehr und mehr kritische Artikel zum verwenden Tuya-System aus China. Und unser Vertrauen schwand zusehends. Ein Anbieter, der eine Server- bzw. Cloudlösung in China anbietet, wo es eine Übersetzung für „Datenschutz“ vermutlich nicht einmal gibt, war uns nun schwer suspekt. Aber gut, eine kleine Spielerei, nur ein paar Birnen, ein bisschen Spaß, mal eben Smearthome-Luft schnuppern. Und dann ab in die Tonne mit dem ganzen Müll.

Dass unser Haus mit soviel elektronischer Jungfräulichkeit und viel Platz zum Austoben ernsthaft fit fürs smarte Home gemacht werden sollte, darüber bestand bei uns kein Zweifel. Uns war auch klar, dass uns kein Tuya- oder überhaupt ein cloudbasiertes System ins Haus kommen würde, denn Amazon, Google und Konsorten sind keinen Deut vertrauenswürdiger als das chinesische Modell. Nach langen Recherchen war uns auch klar, welche Protokolle bzw. Plattformen wir nutzen würden: Anhand unserer Tabelle kristallisierten sich ZigBee und Z-Wave heraus und ein klitzekleines bisschen auch WLAN. Doch bald darauf standen wir wieder vor einer Entscheidung.

Wir wussten: ZigBee, Z-Wave und etwas WLAN. Ein lokales System ohne Server- oder Cloudanbindung, außer man aktiviert es ausdrücklich, z. B. zur Fernsteuerung von unterwegs. Kein Patchwork, sondern ein System für alles sollte es sein. Und etwas weniger als 1.000 Euro sollte es kosten. Halbwegs innovativ wäre auch schön. Ende Januar war es dann soweit. Unser Homee gehört nun zur Familie. Es verrichtet in der alten Wohnung seitdem probeweise seinen Dienst und zeigt, was es kann.

Verrichtet seit einem halben Jahrhundert seinen Dienst: Homee steht auf einem DDR-Labornetzteil TG30/1

Oder auch, was es nicht kann. Grundsätzlich tut es, was es soll. Es steuert derzeit eine einzige ZigBee-Lampe und verwaltet auch ohne Router die drei Dachfenster nebst ihrer Rollläden im Haus. Erst nach einiger Tüftelei haben wir es aus dem Internet bekommen, so dass es trotz WLAN-Einbindung autark ist und nicht nach Hause telefoniert. Neben dem Basiswürfel, der für die WLAN-Anbindung als Gateway fungiert und WLAN-Aktoren einbinden kann, gehören zu unserer Konstellation auch ein Z-Wave- und ein ZigBee-Würfel, die einfach aufgesteckt werden und so dann ihren Dienst verrichten. Die Einbindung aller Geräte flutscht absolut flüssig von der Hand. Der Hersteller sitzt in Deutschland und hält über ein reges Forum ernstgemeinten Kontakt zu seinen Kunden. Mit jedem Tag wächst die ohnehin schon sehr große Zahl der kompatiblen Geräte. Homee scheint die weit verbreiteten Produkte der namhaften Konkurrenz wirklich überflüssig zu machen und besticht zudem noch durch einen fairen Anschaffungspreis. All das macht eine soliden und seriösen Eindruck. Die Lampe im Schlafzimmer funktioniert super und in Echtzeit. Die Reaktion der Fibaro-Aktoren der Dachfenster (die eigentlichen IO-Control-Aktoren haben wir mit einem Workaround einbinden können) allerdings ist mit lahmarschig noch wohlwollend umschrieben. Teileweise warteten wir mehr als eine halbe Minute auf Rückmeldung. Das Problem betrifft nicht nur uns. Nach der Rückkehr aus einer Woche Kurzurlaub hatte sich das Kerlchen erhängt und musste neugestartet werden. Auch hier gab es keine Freudentränen.

Keine Frage, wir werden dran bleiben und das Gerät weiterhin beobachten und begutqachten. Alles in allem scheint es allerdings so, als hätten wir unser Gateway gefunden. Willkommen zu Hause, Homee!