… wir trampeln durch die Saat. Ehe wieder Monate ins Land ziehen und wir Euch dann wieder mit einem neuen Megabeitrag erschlagen, habe ich beschlossen, künftig kleinere Brötchen zu backen. Es wird ab sofort kleinere Beiträge geben, dafür aber häufiger und regelmäßiger.
Und in diesem Kurzbeitrag wird es kurz assozial. Es gab und gibt viele Gründe, den Wohnort zu wechseln, aus der Proletenstadt wegzuziehen oder dem Geburtshaus, in dem ich groß geworden bin und das für mich früher einmal wie ein Heimatdorf war, den Rücken zu kehren.
Einer der Gründe ist, dass sich das Gebäude am Juri-Gagarin-Ring zu einem regelrechten Assihaus entwickelt hat. Aus den seit Jahrzehnten vertrauten Nachbarn sind Fremde geworden; sehr viele von ihnen sprechen kein Deutsch. Das Hochhaus ist ein Drogenumschlagplatz. Das geordnete und sichere Haus gleicht häufig einer Müllhalde – nicht nur in Bezug auf die Mieterschaft.
Oft, zu oft, bieten sie uns Anblicke wie die folgenden, wenn wir abends von unserem Haus zurückkehren, und ich zähle die Tage, bis wir endlich in unser gemeinsames Heim einziehen und diese Assibude hinter uns lassen können. Hier ein paar Eindrücke aus den letzten Wochen.
Allein die Aufzüge sind immer wieder für Überraschungen gut. Obwohl die erst sechsJahre alt sind, sehe sie schon wieder sanierungsbedürftig aus. Aber auch im Hausflur finden sich regelmäßig Spuren von Entsorgung und von Vandalismus. Die KoWo setzt dennoch nicht auf Kameras, sondern auf regelmäßihe Beseitigung auf Kosten der Mieter. Das trifft auch auf die fast wöchentliche illegale Sperrmüllablage vorm Hauseingang zu.
Ich bin sicher selbst nie ein braves Kind gewesen, bin weder besonders ordentlich noch putzversessen. Aber selbst sich habe meine Grenzen. Es gibt viele gute Gründe, das Handtuch zu werfen und in einem gepflegteren Umfeld neu anzufangen. Dies waren zehn davon.