Ja, wir haben lange geschwiegen. Zum Einen hatten wir alle Hände voll zu tun, andererseits brauchen wir gelegentlich auch eine kurze Auszeit zum Verschnaufen. Heute liefern wir Euch einen Einblick in unsere Arbeiten der vergangenen Wochen.

 

Eine Ankleide entsteht

Seite eh und je haben wir uns geschworen, dass unser Haus einmal eine begehbare Ankleide haben würde. Unter anderem dieses Vorhaben haben wir nun in Angriff genommen. Wir haben den bis dato offenen Flur im Obergeschoss zum Treppenhaus hin geschlossen. Den Zugang ermöglicht stattdessen der Druchbruch aus dem Schlafzimmer, den wir schon Anfang 2019 gemacht haben. Bei den Mauerarbeiten ist uns aufgefallen, dass eine solche Mauer bereits vorgesehen und mindestens teilweise vorhanden gewesen und wieder abgerissen worden sein muss. Das verraten Bruchspuren in der Mittelwand. Jetzt ist eben dort wieder eine Mauer hochgezogen und trennt schließlich die künftige Ankleide vom Treppenhaus ab. Anfangs waren der Anblick der neuen Wand und die veränderten Lichtverhältnisse im Flur etwas befremdlich, aber alles in allem war es ein gelungener Schritt.

In relativ kurzer Zeit war das Werk vollbracht. Auf den Bildern unten ist zu sehen, dass wir die fertige Mauer mit einer sehr festen, geschalten Mauerkrone aus Beton versehen haben. Das trägt nicht nur zur Stabilität bei, sondern verleiht der Wand auch einen sauberen Abschluss, auf welchem später ein Quellband eine schall- und wärmeisolierende Verbindung zur Holzdecke herstellen wird.

 

Die Ankleide wird elektrifiziert

Selbstverständlich erhält der begehbare Kleiderschrank nicht nur Licht und Strom, sondern wird auch an das Haustechniknetz und ans Netzwerk angeschlossen, falls im Obergeschoss einmal ein Access Point das WiFi im hinteren Garten abdecken muss.

 

Eine Jugendsünde wird korrigiert

Bei dieser Gelegenheit haben wir auch die Laibung des Durchbruchs zum Schlafzimmer bereinigt; In unserer damaligen Naivität hatten wir die Öffnung 2019 ziemlich rabiat mit dem Bohrhammer reingedroschen, danach haben wir mit Mauersägen und -fräsen gearbeitet, was einfacher und schneller von statten geht, genauer ist und insbesondere die Bausubstanz und die Statik schont. Jetzt hat das zerfetzte Loch endlich eine ordentliche Einfassung aus sehr festem Beton bekommen.

Bilder oben: Der Durchbruch um 2019. Unten das Resultat nach Begradigung.

Außerdem haben wir die klaffende Lücke im Boden mit Estrich verfüllt – selbstverständlich nach allen Regeln der Kunst trittschalldämpfend und zu den Wänden akustisch isoliert. Die Bilder unten zeigen den Bodenbereich vor und nach der Bereinigung.

 

Die Elektriker ziehen weiter zum Schlafzimmer

Die Elektroinstallation in der Ankleide war recht übersichtlich und entsprechend zügig erledigt. Im Anschluss nahemn wir uns deshalb gleich das Schlafzimmer vor. Hier war die Sache schon etwas kniffliger: Neben mehreren LAN- und Multimedialeitungen mussten relativ viele Stromleitungen verlegt und verklemmt werden. Der Karpaltunnel macht Freudensprünge bei sovielen gebohrten Dosen und gefrästen Schlitzen.

 

Die wirklich großen Herausforderungen lagen allerdings einerseits darin, ein riesiges Loch in der Wand zu stopfen, an welchem die ursprünglichen Elektriker offenbar ihre Gewaltphantasien ausgelebt hatten. Immerhin mussten wir dort wieder neue Dosen einsetzen (Siehe letztes Bild oben). Anderseits müssen die Kabelbäume im Obergeschoss auf der Mauerkrone verlegt werden, weil eine Installation unter der Holzdecke aus ästhetischen Aspekten nicht möglich ist. Hierzu musste nicht nur auch auf der Mittelwand eine Betonkrone gegossen werden, sondern auch eigene Betonelemente selbst entwickelt und hergestellt werden. Die Elemente mussten nach langer Aushärtezeit auf der Mauer aufgemörtelt werden; anschließend wurden die Sammelleitungen der jeweiligen Zimmer in den U-förmigen Betonelementen verlegt und verklebt. Ein Teil der Dosen muss allerdings noch gesetzt werden, nachdem auch der Trockenbau zur Wiederherstellung des Kniestocks fertiggestellt wurde.

Oben rechts: Erste Kabel liegen bereits in einer Rinne aus angestückten Gussstücken. Unten ist die Gussform abgebildet.

 

Das künftige Arbeitszimmer ist an der Reihe

Eigentlich eine Wiederholung der Tätigkeiten im Schlafzimmer, waren die Installationsarbeiten im Büro recht schnell erledigt. Hier war vor allem Fleiß gefordert: Ins Büro führen besonders viele Ethernetkabel, die streckenweise im Putz verschwinden müssen. Aber auch hier folgen noch weitere Dosen, wenn der Kniestock durch Trockenbauelemente wiederhergestellt ist.

 

Inzwischen sind – mit Ausnahme der Installation im Trockenbau – alle Kabel verlegt und verklemmt. Ein Klemmenterminal als Übergang zum Kniestock ist hier – ähnlich wie im Schlafzimmer – ebenfalls vorhanden. Die Kabelrollen lassen bereits die nächsten Abenteuer erahnen: Zu sehen ist ein Teil der Antennenleitungen aus den unteren Stockwerken, die einmal im Dachboden zusammenlaufen sollen. An der Esse sind mehrere LAN-Kabel zu erkennen, die bis ins Untergeschoss führen. Inzwischen sind noch einige hinzugekommen, und es werden noch mehr.

 

Es werde dunkel: Die ersten Rolläden sind montiert!

Hurra, wir haben es geschafft: Vier der neuen Rolläden sind inzwischen montiert. Dennoch, so sehr wir von den Fenstern des polnischen Herstellers Drutex begeistert waren und noch immer sind, ihre Rolläden haben uns enttäuscht. Die Gehäuse sind wabbelig und ungenau bemessen. Die Kanten sind scharf, manche Kleinteile sind an falscher Stelle vormontiert oder in der falschen Ausrichtung. Die Insektenrollos sind nur mit Mühe justierbar und wenig stabil ausgefertigt. Die Anleitung ist stark fehlerbehaftet und eher wenig informativ. Die Montage ist schlecht durchdacht, wir mussten viel nacharbeiten, ergänzen und eigene Entwicklungen verbauen. Weil wir die Rolladen ja an der Fassade montieren wollen, könnte beispielsweise ein Einbrecher den Rolladenantrieb samt Panzer einfach nach oben aus den Schienen ziehen. Der Antriebskasten selbst lässt sich nicht an der Fassade befestigen. Erst durch einen cleveren Kniff unsererseits (wir sind jetzt auch unter die Metallbauer gegangen) lassen sich die Rolläden sicher und ordnungsgemäß montieren. Alles in allem bleibt allerdings -trotz Einsatzes hochwertiger Markentechnik – ein Geschmäckle von Billigbauweise zurück. So oder so, die ersten vier Rolläden sind montiert und funktionieren. Und sie sehen schick aus, wie wir finden. Jetzt warten wir noch auf Dichtbänder, um die Antriebskästen und Schienen wind-, wasser-, wärme-, licht- und insektendicht mit der Fassade zu verbinden. Das geht auf unser Konto; wir hatten einfach nicht bedacht, dass siese Maßnahme notwendig ist.

Ausgepackt wie ein Weihnachtsgeschenk: Voller Vorfreude machten wir uns an die Montage des allerersten Rolladens. Unten: Drei weitere Rolläden sind bereits vorm künftigen Studio montiert.

 

Zu guter Letzt: Gönn dir Erholung!

Auch massenweise Unkraut und Gestrüpp waren zu beseitigen, dazu mussten wir Kfz-Mechaniker spielen und den Vergaser und einen Bowdenzug unseres Balkenmähers auf Vordermann bringen. Auch hierfür brauchte es Zeit, Geld, Geduld und Körpereinsatz. Und jede Menge Bereitschaft, Neues zu erlernen und Rätsel zu lösen. Die Chance, im Grünen aktiv zu sein, haben wir auch genutzt, um uns auszuruhen, Kraft zu tanken und das eine oder andere Foto zu schießen.

Von links nach rechts: Japan-Flair – die Kirschblüte steht in voller Pracht. Eine wild gewachsene Tulpe schließt ihre Blüte zur Abenddämmerung. Ein farbenfroher Nesselflor schenkt uns ein Konzert summender Hummeln. Und zu guter Letzt: Unsere geklauten Hainbuchen wachsen langsam, aber stetig und verraten schon einen kleinen Vorgeschmack auf die Hainbuchenhecke, die einmal am Westende des Grundstücks gedeihen soll.

Mit diesen Eindrücken entlassen wir Euch erst einmal in den Sommer, der nach einigen kühlen Tagen nun doch noch Einzug halten wird.