Nach jahrelangem Warten, endlosen Verhandlungen und Frustrationen überschlagen sich seit dem Sommer 2020 die Ereignisse. Inzwischen schreiten die Arbeiten so schnell voran, dass wir mit der Koordination und Überwachung nur mit Mühe folgen können.

Seit 17. Juli heißt es: Strippen ziehen

Nach langem Hin und Her haben wir beschlossen, die Elektroanlage zu erneuern. Zwar ist die alte grundsätzlich in gutem Zustand und für DDR-Verhältnisse verblüffend modern. Neben Kupferleitungen und Krallenmontage waren sogar FIs verbaut, wenn auch gefährlich falsch. Aber zum einen ist es eine dumme Idee, fast die gesamte Hausbeleuchtung über eine einzige Sicherung abzusichern, zum anderen ist die Anlage ohne funktionierende FIs nicht zeitgemäß und schließlich auch nicht sicher. Außerdem haben wir hohe Ansprüche und viele Extrawünsche, die die alte Anlage eben nicht erfüllt.

Alte Elektrik: Trotz (falsch) verbauter FIs, Hutprofilen und Dosenkrallen ist die DDR-Anlage austauschbedürftig

Das sind auch die Gründe, warum wir den Umbau komplett selbst in die Hand genommen haben – mit Ausnahme der technischen Prüfung und des Anschlusses der Anlage ans Netz. Wir haben professionelle Werkzeuge gekauft (Baumarktgeräte halten unseren Ansprüchen in der Regel nicht stand) und damit begonnen, Schlitze zu fräsen und Dosen zu bohren. Schritt für Schritt entwickelt sich die Elektroinstallation weiter. Im küftigen Studio und in der künftigen Waschküche sind bereits fast alle Kabel verlegt und verklemmt.

Im Studio: Stück um Stück nehmen Nuten, Kabelage und Dosen Gestalt an. Es fallen die orangen Cat7-Kabel auf.

Der Trick ohne Knick: Eine eigene Innovation ist das Verlegen der Kabel in den Ecken. Nach dem Fräsen ist die Haut orange

Nicht alle Räume erhalten so viele Leitungen, dass sie beinahe eine tragende Funktion erfüllen. Neben den drei Stromleitungen für Licht, Steckdosen und Haustechnik werden LAN-, Multimedia- und Antennenkabel verlegt. Ein ganz besonderer Augenschmaus werden die Schalter und Steckdosen im Wohnzimmer sein, doch dazu in einem späteren Beitrag. Nur so viel: Technik kann sehr luxuriös und extravagant sein.